Systemsprenger

„Systemsprenger“ ist ein deutscher Film aus dem Jahr 2019

Hauptdarstellerin ist die 9 Jahre alte Benni, die in ihren jungen Jahren einem ziemlichen Spießrutenlauf ausgesetzt ist. Von ihrem eigenen Elternhaus über eine Adoptivfamilie landet sie später im Pflegeheim und sogar in einer Psychiatrie. Bennie fällt immer wieder durch aggressives Verhalten auf und passt irgendwie nirgends ins System.


Ähh, aber was hat das eigentlich mit Kurswechsel zu tun?
Die beiden Kurswechsler:innen Alina Meyerdiercks und Frank Wulfes waren sehr beeindruckt von dem Film und haben ihn gleichzeitig als Anlass genommen, darüber nachzudenken, was das eigentlich über soziale Systeme aussagt, wenn sich solche Systemsprenger herausbilden?

Das System siegt über den Menschen

Zuerst muss man – was wir in unserem Podcast auch schon häufiger thematisiert haben – feststellen, dass der Mensch als Individuum nur zu weniger als 10% für sein Verhalten als in bestimmten Situationen verantwortlich ist. Über 90% ist der Kontext für das Verhalten von Menschen verantwortlich.
Um wieder auf den Film zurückzukommen, auch in der Pädagogik findet dort aktuell ein Wandel statt. Weg von der Denke: Der Mensch verhält sich nicht „richtig“, wir müssen den Menschen „reparieren“. Hin zu: Wie muss der Kontext aussehen, damit sich ein Kind „richtig“ verhält.

Was hat das mit Organisationsentwicklung zu tun?

Wenn wir Kurswechsler eine Organisation entwickeln wollen, geht das natürlich mit Veränderung einher. Klassischerweise gibt es auch Menschen, die dieser Veränderung skeptisch gegenüberstehen oder sie aufgrund ihrer Machtstellung innerhalb der Organisation sogar behindern können.
Passiert so etwas in einer Organisation bedeutet das für uns Kurswechsler, dass wir unsere Vorgehensweise noch einmal überprüfen und anschließend leicht abändern.
Wir wollen keinesfalls einfach über den Menschen „drüberfahren“ und seine Sorgen und Ängste nicht ernstnehmen.


Gar nicht nur aus reinster Nächstenliebe, vor allem hat dieser Mensch, der sich unkooperativ zeigt – bewusst oder unbewusst – einen Grund dazu und diesen gilt es vernünftigerweise zu berücksichtigen, damit eine Transformation für das gesamte Unternehmen gelingen kann.

Was man denn tun kann, um Organisationen „sinnvoll zu irritieren“ und wie man dabei auch alle Menschen mitnehmt, darüber geht es in der neuesten Podcast Episode.

Wir wünschen viel Spaß beim Hören!

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 Shownotes

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2 Antworten auf „#168 Systemsprenger“

  1. Für mich ist das Wort Systhemsprenger, für Kinder, diskrimitierend einzuordnen.
    Nach welchem Systhem wird hier eingeordnet und wer gibt dieses Systhem vor?
    Es gibt schwer erziehbare Kinder, aber keine Systhemsprenger.
    Ich vermute, dieses Wort wurde von Personen bestimmt, die selbst nichts mit Kindern zu tun haben..
    Also löscht dieses Wort aus dem deutschen Sprachgebrauch!
    Dieter Runge

    1. Hallo Dieter,
      danke für deinen Kommentar und deine Sichtweise.
      Der Begriff “System” ist in der Wissenschaft sehr verbreitet. In unserer Arbeit als Organisationsentwickler beziehen wir uns häufig auf “Soziale Systeme” – das können Unternehmen, Abteilungen aber auch Familien sein. Den Titel “Systemsprenger” haben wir in Anlehnung an einen Film mit dem identischen Titel gewählt. Dieser ist keineswegs diskriminierend gegenüber Kindern gemeint. Im Gegenteil: der Titel und der Film soll aufmerksam darauf machen, dass es oftmals sehr schwierig ist, die notwendigen Rahmenbedingungen (Systeme) zu gestalten, damit alle Menschen – auch Kinder – sich wohl fühlen und sich entwickeln und entfalten können.

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